Stirbt die Lehre bis 2040 aus?

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Aktualisiert: 24.04.2024 Lesedauer: ca 2min

Pressemitteilung: Stirbt die Lehre bis 2040 aus?

Der Bedarf nach qualifizierten Fachkräften steigt, die Zahl der Lehrlinge sinkt hingegen Jahr für Jahr. Stirbt die Lehre trotz Bedarf und gutem Image bis 2040 aus? Und was muss sich ändern, damit das nicht passiert? Eine aktuelle Umfrage der mobilen Job-Plattform hokify unter 1.000 Teilnehmenden in Österreich und Deutschland zeigt, dass die Lehre bei rund zwei Drittel der Befragten ein gutes Image hat und gute Jobchancen bietet. Trotzdem klafft die Lücke zwischen Fachkräftebedarf und Lehrlingszahlen immer weiter auf.

Fachkräftemangel beginnt in der Ausbildung

Immer weniger Menschen machen eine Lehre: Im Jahr 2023 meldet die Wirtschaftskammer 108.200 Lehrlinge in Österreich. Zum Vergleich: 1990 waren noch rund 146.500 Lehrlinge in Ausbildung, 2010 waren es knapp 130.000. Setzt sich dieser linear abfallende Trend fort, ist 2040 nur noch mit 86.600 Lehrlingen zu rechnen. Der demografische Wandel spitzt diesen Trend durch den generellen Rückgang an Arbeitskräften zusätzlich zu. Gleichzeitig steigt jedoch der Bedarf nach Lehrlingen: Wurden 2018 durchschnittlich 8.900 Lehrstellen ausgeschrieben, waren es 2023 16.900, also fast doppelt so viele.

Lehrberufe: Gutes Image aber unbeliebt

Die Lehre oder duale Berufsausbildung genießt in Österreich ein sehr gutes Image: Rund zwei Drittel der Befragten haben ein gutes oder sehr gutes Image der Lehre in Österreich. Dabei zeigt sich, dass vor allem Personen mit Lehrabschluss die Lehre als positiv wahrnehmen: Bei 80 Prozent der Befragten mit Lehrabschluss hat die Lehre ein gutes oder sehr gutes Image. “Das Image der Lehre ist vor allem bei Fachkräften gut, trotzdem beobachten wir einen deutlichen Trend zu höheren Bildungsabschlüssen. Das hat viel mit dem gesellschaftlichen Stellenwert von Lehrberufen im Vergleich zu Hochschulbildung und teilweise auch mit dem Stellenwert von Lehrlingen in Betrieben zu tun.” kommentiert Jutta Perfahl-Strilka, CEO von hokify.

Welches Image hat die Lehre für dich?

Jobchancen mit Lehre besser als mit Hochschulabschluss

An schlechten Jobchancen liegt der Rückgang der Lehrlingszahlen jedenfalls nicht: 59 Prozent derer, die einen Lehrabschluss haben, geben an, mit ihrer Ausbildung sehr leicht oder leicht einen Job zu finden. Nur acht Prozent geben an, sehr schwer einen Job zu finden. Im Gegensatz dazu geben 18 Prozent der Absolvent:innen einer Hochschule bzw. Universität an, sich mit der Jobsuche sehr schwer zu tun, die Hälfte der Uni-Absolvent:innen findet leicht oder sehr leicht einen Job.
Der anhaltende Fachkräftemangel sorgt für ausgezeichnete Jobchancen für gut ausgebildete Fachkräfte. Viele Lehrberufe sind gut bezahlt, krisensicher und zukunftsrelevant: Drei Viertel der Befragten mit Lehrabschluss sind der Meinung, dass ihre Ausbildung auch in 10 Jahren noch relevant sein wird. Trotzdem haben Lehrberufe im Vergleich zu anderen Jobs oft kein attraktives Image, weiß Perfahl-Strilka: “Daran müssen wir als Arbeitgeber:innen und als Gesellschaft in Zukunft arbeiten: Den Stellenwert und das Ansehen der Lehre stärker zu fördern, um langfristig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Auf betrieblicher Ebene können hier kommunikative Maßnahmen gesetzt und Aufklärung betrieben werden. Gleichzeitig müssen Lehrberufe fair kompensiert werden und Lehrlingen angemessene Wertschätzung im Unternehmen entgegengebracht werden. ”

Wie leicht fällt es dir, mit deiner Ausbildung einen Job zu finden?

Lehre auch in Zukunft stärker fördern

Der Trend zeigt klar, dass es auch in Zukunft nicht leichter werden wird, Lehrstellen zu besetzen, während sich die Anforderungen an Arbeitnehmer:innen durch die technologische Weiterentwicklung konstant verändern. “Eine gute Ausbildung legt die Basis für ein langfristig erfolgreiches Berufsleben. Den Wert von Lehrberufen sichtbar zu machen und zu verbessern ist ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. So kann das einzigartige Erfolgskonzept Lehre auch in Zukunft einen integralen Bestandteil zum österreichischen Arbeitsmarkt und dem Wirtschaftsstandort Österreich leisten.” schließt Perfahl-Strilka.

Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

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